Das von Bildungsministerin Dr. Dorit Stenke gestern vorgestellte vierte Paket zur Lehrkräftegewinnung ist aus Sicht der IVL insgesamt enttäuschend. Einzelne Maßnahmen z.B. zur Stärkung der Studienorientierung sind positiv zu bewerten, insgesamt ist das Paket zu kleinteilig, um der großen Herausforderung des Lehrkräftemangels wirksam zu begegnen. Als verheerend betrachtet der Landesvorsitzende Dirk Meußer die Ankündigung, zukünftig einen Direkteinstieg für Bachelorstudenten in den Schuldienst der Grund- und Gemeinschaftsschulen zu ermöglichen: „Das ist ein weiterer Schritt zur Deprofessionalisierung der Lehrkräfte. Die jungen Kolleginnen und Kollegen haben einen Anspruch auf eine bestmögliche Ausbildung. Der Erwerb einer fachwissenschaftlichen Expertise in der zweiten Phase des Studiums ist eine Grundvoraussetzung für erfolgreichen Unterricht und kann nicht nebenbei erworben werden. Bereits erfahrene Kolleginnen und Kollegen sind den Anforderungen angesichts schlechter Rahmenbedingungen, großer Klassen, steigenden Anforderungen und herausfordernder Schülerschaft kaum gewachsen. Wir sollten uns davor hüten, junge motivierte Kolleginnen und Kollegen von morgen bereits heute zu verheizen.“
Dirk Meußer
Landesvorsitzender
