Kapitulation vor schlechten Rechtschreibleistungen? Abschaffung des Fehlerquotienten wirft Fragen auf
von Dirk Meußer
Die in den Osterferien von Ministerin Karin Prien verkündete Abschaffung des Fehlerquotienten in Deutsch-Klassenarbeiten lässt Böses erahnen. Begründet wird sie mit einer Vereinheitlichung der Prüfungsbedingungen bezogen auf das Abitur, begleitet wird sie vom Versprechen, dass die Rechtschreibung zukünftig mithilfe von Kriterienbögen qualitativ statt quantitativ bewertet würden.
Dazu äußert unser Landesvorsitzender Dirk Meußer: „Bereits jetzt geht die Korrektur der Lehrkraft deutlich über das Zählen der Fehler hinaus. Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt eine qualitative Rückmeldung über Fehlerschwerpunkte. Tatsächlich lassen die jetzigen Veränderungen einen zukünftigen Relevanzverlust der Rechtschreibleistung erahnen. Der Fehlerquotient hat sich bewährt, denn ein Schülertext mit über 100 Rechtschreibfehlern kann auch im Gesamturteil nicht „gut“ sein. Wir werden als IVL aufpassen, dass im Namen vermeintlicher Verbesserungen im neuen Schuljahr nicht die Kapitulation vor den schlechten Rechtschreibleistungen der Schülerinnen und Schüler vollzogen wird.“